Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette ist in Gefahr!

Jeder, der in dieser Region lebt, sowohl in Limburg als auch in Nordrhein Westfalen, ist von den Plänen betroffen, den ehemaligen Flughafen in Elmpt in ein großes Gewerbegebiet umzuwandeln (siehe Vogelperspektive oben).

Zusammengefasst heißt das:

  • 150 ha Schwerindustrie und/oder große Logistikunternehmen als Fremdkörper im Herzen des Naturparks Maas Swalm Nette;
  • Zunahme der durchfahrenden Fahrzeuge von 5.000 auf rund 27.000 Fahrzeuge pro Tag mit allen negativen Folgen: Lärmbelästigung, Feinstaub und Stickstoffemissionen;
  • Rund 8.500 Arbeitsplätze für praktische und gering qualifizierte Arbeitskräfte ohne einen angemessenen Plan für die Unterbringung;
  • Um die Pläne zu verwirklichen, werden etwa 300 bis 400 gesunde, alte Bäume gefällt;
  • Der Plan wird sich letztlich katastrophal auf die gesamte Natur in unserer Grenzregion auswirken. Der Meinweg, der Luesenkamp und der Elmpter Schwalmbruch werden beschädigt; 

Video mit Aufnahmen des ehemaligen Flugplatzes Elmpt, des Plans und seiner natürlichen Umgebung.

Einige Leute sagen, dass die Naturbilder sicher nicht den ehemaligen Flughafen betreffen. Das ist richtig, aber es handelt sich um ein großes Gebiet, dessen große Naturqualität mit diesen Bildern veranschaulicht wird. Die Eingriffe rund um den Flughafen werden sich letztendlich auf das gesamte Gebiet auswirken. 

Weitere Informationen über die Pläne und ihre Auswirkungen

Inhalt
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    1. Pläne für den ehemaligen Flughafen Elmpt - Gefahr für Mensch, Umwelt und Gesellschaft

    • Fast ein Vietel des ehemaligen Flughafens wird als Gewerbegebiet für große, logistikintensive Versandhändler und für die Energieversorgung eingerichtet.
    • Die geplante Bruttobaufläche für Unternehmen beträgt 150 ha, das entspricht etwa 300 Fußballfeldern;
    • Bislang gibt es keine Beschränkungen für die maximale Größe oder Höhe von Gebäuden;
    • Die erwartete – aber bisher rein geschätzte – Zahl der Arbeitskräfte liegt zwischen 5.000 und 8.500;
    • Die Energiegewinnung soll durch sieben Megawindturbinen (ca. 265 m hoch) und Solarzellen auf den Dächern der Gebäude und auf der ehemaligen Start- und Landebahn erfolgen.
    Mega-Hallen als Fremdkörper inmitten der Natur geplant

    2. Die Pläne widersprechen den Zielen des Naturparks Maas-Schwalm-Nette,

    nämlich der “Erhaltung und Entwicklung dieser charakterischen Natur- und Kulturlandschaften”, weil

    • das Gebiet wie ein Keil im Grüngürtel zwischen Kleve und Selfkant liegt, was zu einer Zersplitterung der zahlreichen Naturschutzgebiete führen wird, auch wenn ein Teil des Gebietes als Wald erhalten bleibt;
    • das Gelände sich im Herzen des Grenzparks Maas-Swalm-Nette befindet;
    • das Plangebiet mit einer Fläche von 884 ha (8,84 km²) größer ist als das Kerngebiet des Nationalparks Meinweg;
    • dies ein äußerst unerwünschter Präzedenzfall ist für die weitere Ausbreitung von Windkraftanlagen;
    • das Projekt die Erholungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung (vgl. z.B. Naturpark Region MeinWeg) beeinträchtigt;
    • der Entwurf eine verpasste Chance für die Erweiterung des Nationalparks De Meinweg ist, was das Aus für den sanften Naturtourismus in diesem Gebiet bedeutet;
    • das geplante Gewerbegebiet an die Erweiterung des Vogelschutzgebietes grenzt;
    • das Ganze gegen internationale Verträge verstößt, z.B. deutsch-niederländische bilaterale Verträge, Natura 2000, Eurobats, Vogelschutzrichtlinien; es ist wichtig zu wissen, dass
      – der Gerichtshof der EU in der Zwischenzeit, am 4. März 2021, den Schutz der Vögel verstärkt hat,
      – die Europäische Union eine Klage gegen Deutschland eingereicht hat wegen der Nichtberücksichtigung der Natur und des Artenschutzes;
    • die Logistikhallen und die Windkraftanlagen sich fatal auf die Landschaftsqualität des Gebiets auswirken, siehe https://www.gruenes-grenzland.net/de/energietransitie/#Landschap  ;
    • das Gewerbegebiet eine starke Licht- und Lärmbelästigung verursachen wird;
    • das Konzept eine Bedrohung für die Fauna darstellt, insbesondere den Druck auf die Vogelpopulationen erhöhen wird, sind doch durch den Brand 2020 bereits zwei der zehn Arten der Roten Liste an verschiedenen Standorten verschwunden;
    • die Arbeiten zu einem geringeren Genom-/Genaustausch für Flora und Fauna in dem Gebiet führen werden.
    Geplante Mega-Hallen mit zusätzlichen Autobahnanschlüssen im Wald

    3. Die Pläne schaffen große, kaum zu lösende Probleme

    in den Bereichen Infrastruktur, Finanzen, Wirtschaft und Integration, da bezüglich

    a) Infrastruktur

    • keine Kombination mit Wasser- und Bahnanbindung möglich ist, der Transport nur auf der Straße erfolgen kann;
    • unerwünschte Konkurrenz besteht zu den Logistikzentren von z.B. Duisburg oder Venlo, wo es wohl eine Wasser- und Bahnanbindung gibt;
    • keine Möglichkeit der Logistikbündelung zur Vermeidung von Leerfahrten besteht – alles andere ist hingegen ökologisch unerwünscht und ökonomisch unrentabel –;
    • mit einem starken Anstieg der Verkehrsströme gerechnet wird: bis zu 22.000 LKW plus Kleintransporter und Mitarbeiterwagen;
    • ein großer Druck auf die Infrastruktur entstehen wird, mit allen Konsequenzen hiervon: Verschlimmerung der Staus (Tunnel Roermond, Autobahnen Richtung Mönchengladbach, Maastricht und Venlo);
    • sich bereits nun die Frage nach einer neuen Umgehungsstraße in Elmpt abzeichnet;
    • keine Lösung besteht für Abwasser,- Energie- und Wasserversorgung, kostenintensiver Neubau nötig ist;

    b) Finanzen

    • mit einem ausländischen Projektentwickler gearbeitet wird, der vor Ort keine Körperschaftssteuer zahlen muss;
    • die voraussichtlichen Unternehmenssteuern der KMU zum großen Teil reine Verlagerungen betreffen;

    c) Beschäftigung und Integration

    • die Arbeitsplatzschaffung bisher reines Wunschdenken betrifft; es gibt derzeit keine Bewerber, was ein Leerstandsrisiko und drohende Kosten für die Kommune bedeutet;
    • bei einem Erfolg der Pläne dann wieder der Druck auf den lokalen Arbeitsmarkt stark zunehmen wird, was als Konsequenz haben wird:
      noch mehr gering qualifizierte und befristete ausländische Arbeitskräfte;
      – weitere Verschärfung der Integrationsprobleme, Bedrohung der lokalen Sprachen und Kultur;
      – eine erwartete Zunahme von Armut, eine Verschlechterung des sozialen Umfelds und der Zustände;
      – mehr Sozialausgaben für die betroffenen Gemeinden, insbesondere Niederkrüchten;

    d) Wohnsituation

    • die maximale Wohnungskapazität begrenzt ist, z. B. in Niederkrüchten maximal 500 Häuser zusätzlich möglich sind;
    • der Druck auf den Wohnungsmarkt in den umliegenden Gemeinden weiter zunehmen wird;

    e) Verhandlungsposition und Beziehungen zu den Nachbarn

    • eine Machtasymmetrie besteht zwischen einer kleinen Gemeinde mit einem Eigenkapital von 66 Millionen Euro (Stand 31. Dezember 2017) und einem großen internationalen Bauträger mit einem Bruttoanlagenwert von 1,7 Milliarden Euro. Der Gemeinde Niederkrüchten ist es in der Vergangenheit bereits nicht gekungen, ihre Interessen in weitaus trivialeren Angelegenheiten (McDonald’s, Deutsche Post, Laurentiusmarkt usw.) zu vertreten;
    • die Beziehung zu den Nachbarn schon jetzt gestört wird (Provinz Limburg, Gemeinde Roermond, …).
     

    4. Ringsherum kommt man zur Besinnung

    Die durch Wachstumsideologie getriebene Politik ist verkehrt, umweltschädlich und nicht zukunftsgerichtet. Das heutige Modell basiert auf Kohlenstoff, Rohstoffverbrauch, ist inegalitär, d.h. ungleich und unehrlich, führt zu einer weniger wohnlichen Welt und zu Wettbewerb, der wiederum Quelle von Konflikten sein kann. Es besteht Notwendigkeit an Qualität, nicht an Quantität. Mehr Wirtschaftswachstum, weniger Wohlstand.

    Folgende Ereignisse zeigen dies nur zu deutlich:

    • Durch die Coronakrise und den Abbau traditioneller Arbeitsplätze haben sich die Bedingungen geändert;
    • Der Wiederaufschwung nach der Pandemie ist künstlich finanziert durch Schulden und destabilisierend;
    • Het economische groeimodel wordt nationaal en internationaal meer en meer betwist;
    • Die Logistik wird u.a. in der Provinz Limburg, in den Gemeinden Schwalmtal und Willich in Frage gestellt.

    5. Nur noch Elmpt

    Schade, daß man in Elmpt noch in diesem Irrweg beharrt. Warum muß hier geschehen, was sonst nicht mehr möglich ist? Früher “letzte Tankstelle vor der Grenze”, jetzt “letztes Gewerbegebiet vor der Grenze”? Genau im Augenblick einer weltweit ungekannten Gesundheits- und Umweltkrise, wobei die Vorteile für die lokale Bevölkerung in Deutschland und den Niederlanden in keinem Verhältnis zu den Nachteilen stehen. Bürgern und Gemeinden vor Ort die Lasten, einem anonymen kanadischen Pensionsfonds der Nutzen?

    6. Es gibt einen anderen Weg, eine mensch- und umweltfreundliche Alternative:

    • Nehmen wir die Kernqualitäten unserer Gegend als Ausgangspunkt.
    • Arbeiten wir an einer wirklich grünen Gemeinde.
    • Vergrößern wir das Naturgebiet Richtung Westen und minimalisieren so die negativen Folgen für Fauna und Flora.
    • Richten wir so wirkliche Korridore für die Natur ein und lassen wir die Chance für Wiederverwilderung (“rewilding” / “réensauvagement”) nutzen.
    • Lassen wir den Golfplatz erhalten und den Rest der Natur zurückgeben, so wie dies im Brachter Wald und im Meinweg geschehen ist.
    • Richten wir ein Gewerbegebiet von ca. 20 Hektar für örtliche KMU ein mit photovoltaischer Energie, die auf eine naturfreundliche Art und Weise in die Landschaft eingegliedert wird.
    • Renovieren wir die bestehenden Häuser als “Gartenstadt” für Bewohnung durch Familien aus der Grenzregion und / oder sorgen wir für Neubau in bescheidenem Umfang.

    Deswegen fordern wir Einen Zeitaufschub

    Und zwar so lange, bis eine ehrliche und umfängliche Bewertung des Lasten-Nutzen-Verhältnisses für das grüne Grenzland bzw. die gesamte Grenzstrecke besteht und dabei auch die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt wurden.

    • Es ist unverantwortlich, einen defi nitiven Beschluss für den Bau des Großgewerbegebietes inmitten der Natur zu nehmen, bevor wir Bürger nicht die Sicht haben auf alle Tatsachen und mögliche Konsequenzen und deren Abwägung.
    • Derartige Gewerbegebiete in einem solchen Naturjuwel dienen letztlich weder Mensch noch Natur oder Umwelt. Lassen wir besser an einem weiteren Naturausbau entlang der Grenze arbeiten.
    • Richten wir lieber ein kleines, naturschonendes, nur etwa zwanzig Hektar großes Gewerbegebiet für örtliche, kleine und mittelgroße Unternehmen von beiden Seiten der Grenze ein. Schonend in die vorhandene Natur eingebettet. Ohne Megawindturbinen und Megahallen.
    • Renovieren wir besser die bestehenden Häuser als “Gartenstadt” für Bewohnung durch Familien aus der Grenzregion und/oder sorgen wir für Neubau in bescheidenem Umfang.
    Kurz und bündig: Wir plädieren für ein Moratorium bis Deutlichlichkeit besteht über die Nutzen und Lasten für diese Gemeinde, für die Nachbargemeinden und für unsere gesamte Grenzstrecke!

    Helfen Sie mit und machen Sie sich mit uns zusammen stark für den Erhalt unseres grünen Grenzlandes

    – Ohne Megalogistik

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