Aktuell 2025

Grünes Grenzland legt Einspruch gegen Provinz ein: „Einstellung des deutschen Verfahrens gefährdet niederländische Natur

Grünes Grenzland hat gemeinsam mit dem Umwelt- und Heimatverein Swalmen am 17. November 2025 Einspruch gegen die Entscheidung der Provinz Limburg eingelegt, das Berufungsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster einzustellen. Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung unzulässig getroffen wurde, ohne die erforderliche Sorgfalt und ohne Umwelt Prüfung.

Die Umstände der Rücknahme bereiten Groen Grensland große Sorgen. Die Provinz hatte zunächst zu Recht beschlossen, Berufung einzulegen, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das umfangreiche Industriegebiet negative Auswirkungen auf Natura-2000-Gebiete haben würde. Dennoch wurde die Berufung weniger als zwei Wochen später zurückgezogen, ohne neue Untersuchung, ohne inhaltliche Begründung und ohne das Mandat der Provinzialstaaten. Was für uns besonders schwer wiegt, ist, dass die deutsche Gemeinde Niederkrüchten die Rücknahme bereits am 2. Oktober 2025 bekannt gegeben hat, während die Provinzstaaten erst sechs Tage später offiziell informiert wurden. Das erweckt den Eindruck, dass sich die Provinz eher vom Druck der deutschen Verwaltung als vom Schutz der niederländischen Natur leiten ließ.

Weitere Informationen DE
Weitere Informationen NL

Deutscher Druck bewegt Provinz Limburg zum Rückzug der Klage gegen Industriegebiet Elmpt

Grünes Grenzland: Umweltinteressen erneut politischen Zwängen untergeordnet

Facebook-Beitrag vom 6.10.2025 von Bürgermeister Niederkrüchten, Kalle Wassong

Die niederländische Provinz Limburg hat ihre Klage gegen das geplante 170 Hektar große Industriegebiet Javelin Park in Elmpt zurückgezogen. Offiziell geschah dies, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Deutschland nicht zu gefährden. Doch Berichte in De Limburger und der Rheinischen Post zeigen deutlich: Der Druck aus Deutschland war außergewöhnlich groß – so groß, dass Limburg faktisch kaum noch eine Wahl hatte.

Vom Umweltschutz zur Machtdemonstration
Die Provinz wandte sich am 23. September an das Verwaltungsgericht in Münster, da sie Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Stickstoffemissionen und möglicher Schäden an empfindlichen Naturgebieten, darunter der Nationalpark De Meinweg, hatte. Diese Entscheidung löste in Deutschland heftige Reaktionen aus.
Der Bürgermeister von Niederkrüchten, Karl-Heinz Wassong, bezeichnete den Schritt Limburgs als „unverständlich” und erklärte, dass es in Wirklichkeit um wirtschaftliche Motive gehe. „Dass die Stickstoffbelastung für die niederländische Seite nicht zu hoch sein wird, ging bereits im Vorfeld aus Expertenberichten hervor. Der Entwicklungsplan ist rechtsicher, wurde bereits angepasst und behandelt alle Aspekte des Naturschutzes und des Umweltschutzes.”

Landratr Andreas Coenen warnte in De Limburger, dass die Provinz mit dieser Maßnahme „die Grundlage der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit untergraben“ habe, und deutete an, dass Deutschland künftig niederländische Pläne kritisch prüfen werde.

Die Aussage des Bürgermeisters ist jedoch nicht korrekt. Der Plan ist nicht rechtsicher. Die deutsche Umweltorganisation Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) hat nämlich Einspruch gegen die Pläne eingelegt, was dazu geführt hat, dass das Gericht die Umsetzung bereits zuvor außer Kraft gesetzt hat. Der angepasste Plan ist lediglich ein neuer Versuch der Gemeinde Niederkrüchten, das Projekt durchzusetzen. Das Gericht muss nun entscheiden, ob diese Anpassungen ausreichend sind und ob der Plan rechtlich und ökologisch haltbar ist.

Kurz nach den Äußerungen des Bürgermeisters und des Landrats folgten Verwaltungsgespräche bis auf Landesebene in Nordrhein-Westfalen. Laut dem Abgeordneten Michael Theuns machten die deutschen Partner dabei deutlich, dass die Fortsetzung des Gerichtsverfahrens die zukünftige Zusammenarbeit „drastisch beeinträchtigen würde”.

Ein Druck, dem man kaum widerstehen kann
Wenige Tage später zog Limburg die Klage zurück. Theuns reiste persönlich nach Niederkrüchten, um Bürgermeister Wassong um Entschuldigung zu bitten – ein Schritt, der in der Rheinischen Post ausführlich beschrieben wurde. Für Groen Grensland vermittelt das Ganze das Bild einer Situation, in der Limburg formal zwar eine Wahl hatte, die politische und diplomatische Last aber so groß wurde, dass Widerstand praktisch unmöglich war. Wie in dem berühmten Film The Godfather: ein Angebot, das man nicht ablehnen kann.

Umweltinteressen auf der Strecke
Für Grünes Grenzland ist der Rückzug ein enttäuschendes Signal. „Die Provinz hatte endlich den Mut, juristische Schritte zum Schutz der Natur einzuleiten“, sagt Hans Heijnen, Sprecher der Initiative. „Dass sie diesen Schritt nun unter deutschem Druck zurücknimmt, zeigt leider, dass politische Rücksichtnahme mehr zählt als der Schutz unserer Umwelt.“

Die Natur kennt keine Grenzen
Grünes Grenzland betont, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtig ist – aber nicht auf Kosten der Natur. „Gute Nachbarn können auch ehrlich miteinander sein“, sagt Heijnen. „Wir wollen Partnerschaft, keine Gefolgschaft. Die Natur endet nicht an der Grenze – und unser Engagement auch nicht.“

Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Rheinische Post und De Limburger , beide vom 8. Oktober 2025.

 „Verbesserter“ Plan für Javelin Park bleibt problematisch

Die Gemeinde Niederkrüchten hat am 9. Oktober 2025 erneut dem Plan Elm-131 „Javelin Park Ost” zugestimmt, obwohl das Oberverwaltungsgericht Münster das Projekt seit April 2025 ausgesetzt hat.

Die einzige Anpassung ist die Errichtung eines 8 Meter hohen Erdwalls, um Licht und Lärm in Richtung des nahe gelegenen Vogelschutzgebiets zu dämpfen. In Wirklichkeit bietet diese Maßnahme kaum Schutz – die geplanten Hallen sind bis zu 40 Meter hoch – und darüber hinaus gehen wertvolle Magerrasenflächen verloren.

Das grundlegende Problem bleibt damit bestehen: Ein Industriegebiet dieser Größe gehört nicht inmitten eines empfindlichen Naturschutzgebiets.

Weitere Informationen DE
Weitere Informationen NL

Kommunualwahlen 2025

Meinweg-Nationalpark mit geplanten Windkraftanlagen Elmpt
Geplante Mega-Hallen und Mega-Windkraftanlagen
Kürzlich durchgeführte massive Baumfällungen auf einem ehemaligen Militärgelände

Pläne für das umstrittene Gewerbe- und Industriegebiet Javelin Park in Elmpt

Am 14. September haben wir gemeinsam die Möglichkeit, über die weitere Entwicklung unserer Region abzustimmen.
Alle im Gemeinderat von Niederkruchten vertretenen Parteien und die vier Bürgermeisterkandidaten haben ihre politischen Ziele vorgestellt. Die Entwicklung des geplanten Gewerbegebiets Javelin Park ist dabei ein zentrales Thema, das alle Parteien und Kandidaten beschäftigt.

Gleichzeitig hat das Oberverwaltungsgericht Münster die Umsetzung des Bebauungsplans vorläufig gestoppt. Der Grund: erhebliche Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf das einzigartige Vogelschutzgebiet – ein wesentlicher Bestandteil unseres ökologischen Erbes und unserer Lebensqualität in Niederkrüchten.

Viele Ratskandidaten sprechen sich dennoch für das Gewerbegebiet aus, ohne zu erklären, wie sie mit diesem klaren Signal der Richter in Münster umgehen wollen. Das ist problematisch: Eine demokratische Rechtsstaatlichkeit verlangt Respekt vor unabhängiger Rechtsprechung und Transparenz im Umgang mit solch grundlegenden Bedenken.

Nun liegt es an uns, eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen: Wollen wir eine einseitige wirtschaftliche Entwicklung mit großem Verlust an Natur und Landschaft, oder einen Weg, der Arbeit, Lebensqualität und Natur nachhaltig miteinander verbindet?

Am 14. September können wir mit unserer Stimme deutlich machen, dass nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung der richtige Weg ist – für Natur, Lebensqualität und eine verantwortungsbewusste Wirtschaft.

Und noch etwas Wichtiges:
Wenn Sie das Gefühl haben, dass keine Partei in ausreichendem Maße für Wald, Natur und Landschaft eintritt, können Sie uns dennoch unterstützen. Grünes Grenzland unterstützt die juristischen Verfahren, die derzeit von der LNU geführt werden. Diese Verfahren sind entscheidend, um Natur und Recht zu schützen – aber sie verursachen hohe Kosten.
Jede Spende, ob groß oder klein, hilft uns, diese Arbeit fortzusetzen. 

Javelin Park Elmpt
Provinz Limburg kritisch: Europäisches Naturschutzrecht muss leiten

In ihrer jüngsten Antwort auf Staten-Fragen vom 1. Juli 2025 von GroenLinks weist die Provinz Limburg auf eine Reihe von Mängeln hin. Obwohl sich die Gemeinde Niederkrüchten auf die milderen deutschen Stickstoffnormen (die H PSE-Richtlinie) beruft, betont die Provinz, dass die europäische Habitat-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie ausschlaggebend sind. Nur wenn eine Beeinträchtigung der Natur mit wissenschaftlicher Sicherheit ausgeschlossen werden kann, darf ein Vorhaben wie der Javelin Park in Angriff genommen werden.

Warnung: Stickstoffgewinne drohen zunichte gemacht zu werden
Die Provinz Limburg investiert derzeit stark in die Stickstoffreduzierung, unter anderem durch den Limburgs Offensief Stikstof (LOS) und mit staatlicher Unterstützung für Unternehmen wie Rockwool. Diese Bemühungen drohen jedoch durch neue Stickstoffeinträge aus Deutschland, unter anderem durch den Verkehr und die Aktivitäten im Javelin Park, zunichte gemacht zu werden. Die Provinz bezeichnet diese Entwicklung als "absolut unerwünscht" - ein Urteil, das Grünes Grenzland voll und ganz teilt.

Folgemaßnahmen erforderlich: vollständige Stickstoffanalyse fehlt
Schließlich geht aus der Antwort der Provinz hervor, dass die derzeitigen Pläne nur die Stickstoffemissionen des Verkehrs berücksichtigen. Die Emissionen künftiger Unternehmen sind noch nicht berechnet worden. Dadurch wird das tatsächliche Stickstoffrisiko unterschätzt. Grünes Grenzland fordert eine zusätzliche ökologische Bewertung unter Einbeziehung aller Stickstoffquellen.

Noch keine Entscheidung über den Einspruch - aber der Druck wächst
Die Provinz hat noch keine förmliche Entscheidung über die Einlegung eines Einspruchs getroffen, teilt aber mit, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind. Die Frist für Einsprüche endet am 26. September 2025. Grünes Grenzland fordert die Provinz auf, sich aktiv für ihre Natura 2000-Gebiete einzusetzen und ihre rechtlichen Möglichkeiten zur Einwendung zu nutzen.

Die vollständigen Antworten auf die schriftlichen Fragen finden Sie hier

Windturbinen Elmpt

Rolvennen im Nationalpark Meinweg aus der Vogelperspektive mit geplanten Windkraftanlagen

Am 12. Juni 2025 erteilte der Kreis Viersen eine Genehmigung für den Bau von fünf Windkraftanlagen auf dem ehemaligen Militärflugplatz Elmpt, mitten in einem europäischen Vogelschutzgebiet. Die Entscheidung löste sofort scharfe Kritik von Naturschutzorganisationen aus, die sich seit Monaten gegen das Vorhaben wehren.
Die Natuurschutzorganisationen bereiten nun einen neuen Rechtsstreit vor. Dabei ist die Zuversicht groß, auch dank des jüngsten Urteils des Verwaltungsgerichts Münster vom 28. April 2025, das dasselbe Naturschutzgebiet betraf.

Weitere Informationen DE
Weitere Informationen NL

 

Javelin Park Elmpt: Stadtverwaltung plant trotz Gerichtsurteil weiter

Ein weiterer Verlust an Wald und Natur durch den Autobahnanschluss

Trotz des gerichtlichen Stopps der Umsetzung eines wichtigen Teils des Projekts - Elmpt Ost - setzt die Gemeinde Niederkrüchten die Planung unvermindert fort. Der westliche Teil des Projekts, der einen zusätzlichen Anschluss an die Autobahn A52 vorsieht, wird nun ins Verfahren gegeben. Behörden und andere Träger öffentlicher Belange können bis zum 4. Juli ihre Stellungnahmen abgeben. Grünes Grenzland hat diese Gelegenheit genutzt und auf die vielen Mängel hingewiesen. Mit Blick auf das Münsteraner Urteil werden auch diese Pläne zu Recht gekippt werden.

Weitere Informationen:

DE
Bebauungsplan Elm-136 "Anschlussstelle Elmpt''
Bebauungsplan Elm-137 ”Javelin Park West

NL
Bebauungsplan Elm-136 "Anschlussstelle Elmpt''
Bebauungsplan Elm-137 ”Javelin Park West

 

Wichtiger Erfolg in Elmpt: Bebauungsplan vorläufig vom Oberverwaltungsgericht ausgesetzt

Jüngste massive Baumfällungen auf dem ehemaligen Militärgelände (links Oktober 2024, rechts April 2025)

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen heute beschlossen hat, den Bebauungsplan für Elmpt vorläufig auszusetzen. Das bedeutet, dass bis zu einer endgültigen Entscheidung im Hauptsacheverfahren keine Bauarbeiten stattfinden dürfen. Das Eilverfahren ist damit erfolgreich abgeschlossen; gegen diese Entscheidung ist kein Rechtsmittel mehr möglich.

Obwohl noch keine Entscheidung in der Hauptsache getroffen wurde, hat das Gericht festgestellt, dass der mögliche Schaden für das Vogelschutzgebiet so schwerwiegend ist, dass eine sofortige Aussetzung notwendig war. Dies stellt einen wichtigen und hoffnungsvollen Schritt zum Schutz der Natur in Elmpt dar.

Das Verfahren wurde von der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e. V. gegen die Gemeinde Niederkrüchten eingeleitet. Ein zentrales Argument war, dass frühere illegale Zerstörungen von Naturschutzgebieten kein Grund sein dürfen, auch die Wiederherstellung bereits teilweise zerstörter europäisch geschützter Gebiete zu behindern.

Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern herzlich für ihr Engagement und rufen dazu auf, uns weiterhin auch finanziell zu unterstützen. Nur gemeinsam können wir auch im Hauptverfahren einen Erfolg erzielen.

Gemeinsam setzen wir uns für den Schutz der Natur in Elmpt ein!

Das vollständige Urteil: Link.

Klage gegen das Industriegebiet "Javelin Park Ost" wegen Gefährdung der Natur im grenzüberschreitenden Raum

Stickstoffniederschläge bedrohen Niedermoore bei Meinweg

Die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e. V. (LNU NRW) hat beim Oberverwaltungsgericht Münster förmlich Widerspruch gegen den Bebauungsplan "Javelin Park Ost" in der Gemeinde Niederkrüchten eingelegt.
Nach Ansicht der Organisation stellt das Vorhaben eine direkte Bedrohung für Naturschutzgebiete dar, darunter das grenzüberschreitende Natura 2000-Gebiet "Schwalm-Nette-Platte mit Grenzwald und Meinweg", und verstößt sowohl gegen europäisches als auch gegen deutsches Umweltrecht.

Die LNU NRW argumentiert, dass der Plan:
- Keine städtebauliche Notwendigkeit;
- gegen die europäische Vogelschutz- und FFH-Richtlinie verstößt;
- unzureichend auf Umweltauswirkungen geprüft worden ist;
- und sieht unzureichende Ausgleichsmaßnahmen vor

Die Organisation fordert das Gericht auf, den Plan zu annullieren. Außerdem fordert sie die Regierungen auf, die einzigartige Grenznatur von Schwalm-Nette und Meinweg dauerhaft vor weiterer Zerstückelung und Störung zu schützen.

Weitere Informationen
Ein Inhaltsverzeichnis des vollständigen Einspruchs ist in zwei Sprachen verfügbar:

Eine Zusammenfassung des Einspruchs ist ebenfalls verfügbar:

Neue Stellungnahme gegen 18. Änderung des Regionalplans Düsseldorf (RPD)
Neue Windenergiegebiete in der Grenzregion

Zu den uns vorgelegten Plänen haben wir bereits mit Schreiben vom 27. August 2024 Stellung genommen.
Der Plan, der inzwischen vom Regierungspräsidium geändert wurde, wird derzeit erneut zur öffentlichen Beteiligung bis zum 22. April 2025 vorgelegt.
Wir haben auf die neuen Pläne mit gemischten Gefühlen reagiert. Einerseits freuen wir uns, dass der Standort Nie01-A im Elmpter Wald nördlich der Autobahn A52 weggefallen ist. Andererseits haben wir nach wie vor große Bedenken gegen den Standort am ehemaligen Flughafen in Elmpt. In unserem beigefügten Einspruch erläutern wir, warum, siehe https://www.gruenes-grenzland.net/wp-content/uploads/2025/04/RPD-18.A-2025-grgr-LNU-DE-09.04.2025.docx

Fünf geplante Windturbinen auf der Start- und Landebahn, die unmittelbar an das Vogelschutzgebiet angrenzt (auf der nebenstehenden Karte gelb markiert). Rechts von der Start- und Landebahn befindet sich das Vogelschutzgebiet, das fälschlicherweise nicht ausgewiesen ist

Javelin Park , 'Grün bleibt grün'

Während das Verfahren gegen den Bebauungsplan Elmpt Ost noch anhängig ist, werden die Bäume gnadenlos gefällt. Leider haben diese Verfahren keine aufschiebende Wirkung. Der Verlauf der Ereignisse zeigt, wie wenig Wert auf unsere grüne Umwelt gelegt wird. Die Bilder sprechen für sich: Wo einst ein schöner Wald stand, sind nur noch kahle Flächen übrig (24/3/'25).

Grün würde grün bleiben. Nicht so.

Und das ist erst der Anfang. Bald werden hier bis zu 40 Meter hohe Megahallen entstehen. Der Güterverkehr wird enorm zunehmen, mit all seinen negativen Folgen: Lärmbelästigung, Luftverschmutzung und noch nie dagewesene Verkehrsstaus. Schließlich werden bis zu 25.000 Autos pro Tag durch das Gebiet fahren. Wie sich das auf unser Lebensumfeld auswirken wird, ist ungewiss.

Mit freundlicher Genehmigung u.a. von CDU Niederkrüchten, SPD Niederkrüchten und FDP Niederkrüchten ...

Aber wir werden es nicht dabei belassen. Unser Kampf geht weiter!
 Unterstützen Sie uns (De) / Unterstützen Sie uns (Nl)

Von der Vereinigung

Auch im Jahr 2025 fand die Jahreshauptversammlung im Januar (25.1.) statt, und zwar auf dem Jägerhof gleich hinter der Grenze in Roerdalen.  Der bisherige Vorstand, bestehend aus Nina Ungerechts, Hans Heijnen und Andreas Fink, kandidierte erneut und wurde von der Versammlung per Akklamation wiedergewählt. Ein ausführlicher Bericht folgt. Auf dem Bild sind der Vorstand und einige Unterstützer zu sehen. Von links nach rechts: Anke Salzmann, Nina Ungerechts, Hans Heijnen, Andreas Fink und Thomas Seerden.

Vorstand während der Jahrestagung

ELmpt-Windkraftanlagen: Konsultation von Naturschutzorganisationen

Bis zum 12. Februar 2025 können anerkannte Naturschutzverbände beim Kreis Viersen Stellungnahmen gegen den geplanten Bau von fünf Windkraftanlagen auf der Start- und Landebahn des ehemaligen Militärflughafens in unmittelbarer Nähe zu einem Vogelschutzgebiet abgeben. Davon wird auch das LNU (landes büro der Natuschutzverbände NRW) Gebrauch machen. Eine erste Durchsicht der uns vorliegenden Unterlagen zeigt gravierende Mängel. Wir wollen dies am Beispiel des Ziegenmelkers verdeutlichen, einer für dieses Vogelschutzgebiet charakteristischen, gefährdeten und gegenüber der geplanten Entwicklungen in Elmpt sehr empfindlichen Art.

Ziegenmelker PNE (Pure New Energy) in blau. Ziegenmelker ingesamt bis 2025 (Lange (2018), Sommerhage (2020) en Smeets (2023)) in rot.

Hauptmängel:

1. Fehlen von Reviere nördlich der Landebahn
Die von Lange (2018), Sommerhage (2020) und Smeets (2023) kartierten Ziegenmelker-Reviere sind auf der Karte als rote Punkte dargestellt. Im aktuellen Erhebungsbericht sind jedoch nur die südlichen Gebiete (blau dargestellt) enthalten, was problematisch ist, da die Ziegenmelkerpopulation als Ganzes bewertet werden sollte. Die Nichtberücksichtigung der nördlichen Gebiete vermittelt ein falsches und unvollständiges Bild von der Größe und Verteilung der Population sowie von den Auswirkungen der geplanten Maßnahmen.

2. Fehlender Einbezug relevanter kumulativer Effekte
In der genannten Karte sind auch die Ausgleichsflächen für den Ziegenmelker eingezeichnet, die mindestens 500 Meter von den Windkraftanlagen entfernt liegen, um negative Auswirkungen zu minimieren. Erweitert man diese Pufferzonen nach Norden, so zeigt sich, dass nicht nur vier Nachtschwalbenreviere, sondern auch die geplanten Naturausgleichsflächen des Verdion-Speerparks in den Einflussbereich der Anlagen fallen. Dies ist problematisch, da diese Gebiete ebenfalls als Ausgleichsflächen für den Ziegenmelker ausgewiesen sind. Obwohl das Gutachten Minderungsmaßnahmen zur Vermeidung von Lichtverschmutzung vorschlägt, wie z.B. eine bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung und eine Bauwerksbeleuchtung mit einem Abstrahlwinkel von -2°, zeigt der Bebauungsplan Elmpt Ost, dass Verdion keine ausreichenden Maßnahmen ergreift oder ergreifen kann. Insbesondere die Logistikbranche stellt ein großes Problem dar, da die LKW-Standorte die ganze Nacht über beleuchtet sind.
Darüber hinaus werden andere mögliche kumulative Auswirkungen, wie z. B. die Lärmbelästigung, nicht berücksichtigt. Die Schlussfolgerung, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichen, um den Ziegenmelker zu erhalten, ist daher sehr voreilig. Ohne eine umfassende Analyse der kumulativen Gesamtwirkung kann diese Schlussfolgerung nicht begründet werden.

Nachtzwaluw /Ziegenmelker (foto: Anja van Halbeek)

3. Naturkompensationsmaßnahmen: eine Mogelpackung

Als Ausgleich für den Verlust von geeignetem Lebensraum für den Ziegenmelker wurde innerhalb des Vogelschutzgebietes (VSG) eine Ausgleichsfläche ausgewiesen, auf der eine mindestens 4,5 Hektar große Waldwiese angelegt werden soll. Während dies auf den ersten Blick eine positive Initiative zu sein scheint, stellt sich die Frage, ob das VSG nicht ohnehin, unabhängig von den Ausgleichsverpflichtungen, als Lebensraum für den Ziegenmelker geeignet gemacht werden sollte.

Tatsächlich werden im nahe gelegenen nördlichen Brachter Wald verschiedene Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Naturverbesserung durchgeführt, ohne dass hier eine Ausgleichsverpflichtung besteht. Die Ausweisung der regulären Maßnahmen zur Naturpflege als Kompensationsmaßnahme innerhalb eines VSG lenkt daher vom eigentlichen Ziel der Kompensation ab. Sie wirkt eher wie eine Abwälzung der Verantwortung als ein ernsthafter Versuch, den Verlust an geeignetem Lebensraum für den Ziegenmelker tatsächlich zu kompensieren.

Diese drei großen Mängel führen dazu, dass die Auswirkungen des Projekts auf die Ziegenmelkerpopulation unterschätzt werden und die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht hinreichend begründet sind.

Die Würfel sind gefallen: LNU hat rechtliche Schritte eingeleitet

Vielmehr beantragen wir eine Normenkontrolle, weil wir davon ausgehen, dass der bisher beschlossene Flächennutzungs- und Bebauungsplan gegen höherrangiges Recht verstößt. Dieser Antrag wurde durch den Anwalt der LNU beim Gericht in Münster eingereicht und vom Oberverwaltungsgericht angenommen.

Was die Windkraftanlagen betrifft, so müssen wir auch selbst wachsam sein. Sobald die Genehmigung erteilt ist, wird der Kreis Viersen sie veröffentlichen und wir können rechtliche Schritte einleiten. Derzeit wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Genehmigungsantrag für den geplanten Bau von 5 Windkraftanlagen auf der Start- und Landebahn des ehemaligen Militärflughafens vorbereitet.

Rechtsstreitigkeiten sind teuer, aber die Erfolgsaussichten sind hoch.
Vorerst können wir die Kosten für das Gerichtsverfahren tragen, aber da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Angelegenheit mit wenig Luft handeln wird, haben wir eine Spendenaktion gestartet,

sehe
Spenden
Doneren

Wir werden Sie über die Fortschritte auf dem Laufenden halten.

Start formele juridische procedure door advocaat van LNU

Kontroverse um Mega-Industriestandort Elmpt: Deutsche Presse duldet, niederländische Presse warnt

Rheinische Post: „Bedenken der Gegner sind unbegründet“

Die Pläne für ein Mega-Industriegebiet in Elmpt, gleich hinter der deutsch-niederländischen Grenze, haben zu heftigen Diskussionen geführt. Das Projekt umfasst nicht nur 40 Hektar Industriehallen in einem bestehenden Wald, sondern auch zusätzliche Waldrodungen für einen neuen Autobahnanschluss, die Erweiterung einer Kläranlage im sensiblen Tal der Swalm und die Errichtung von 250 Meter hohen Windrädern in einem nahen Vogelschutzgebiet. Die Medien auf beiden Seiten der Grenze beleuchten das Thema auffallend unterschiedlich.

Die deutsche Zeitung Rheinische Post vom 17.12.2024 scheint die Pläne in einem positiven Licht darzustellen und die Kritik zu minimieren. Sie zitiert u.a. Umweltschützer und Unterzeichner der Petition, die auf Alternativen wie die Nachnutzung von Industriebrachen und die Installation von Solaranlagen auf Dächern hinweisen. Die Zeitung kommt jedoch zu dem Schluss, dass viele Unterzeichner nur „teilweise informiert“ wären und dass ihre Einwände bereits in die Planung eingeflossen seien. Dies legt nahe, dass die Bedenken der Gegner unbegründet sind und stellt sich nachdrücklich auf die Seite des Bauträgers Verdion.

Auf niederländischer Seite wählt der regionale Fernsehsender L1 vom 17.12.2024 eine schärfere Analyse der möglichen Auswirkungen. Hans Heijnen von der Verein Grünes Grenzland zeichnet ein düsteres Bild: „Die Auswirkungen auf die Grenzregion werden enorm sein. Durch den neuen Autobahnanschluss werden täglich 22.000 zusätzliche Autos unterwegs sein, die Kläranlage im Schwalmtal muss erweitert werden und es wird eine Kettenreaktion negativer Entwicklungen geben.“ Heijnen weist auf den bevorstehenden Rechtsstreit hin und verweist auf den Schutz von Natura 2000-Gebieten wie dem Schwalmtal und dem Meinweg.

Während sich die Rheinische Post vor allem auf die angebliche Sorgfalt der Planung konzentriert, legt L1 den Schwerpunkt auf die Bedrohung von Natur und Lebensraum und die langwierigen juristischen Hürden der Gegner. Der Kontrast zwischen der deutschen und der niederländischen Berichterstattung verdeutlicht nicht nur unterschiedliche journalistische Ansätze, sondern auch die Frage: Wer stellt die ganze Wahrheit dar?

Der Streit um diesen Industriestandort zeigt, wie grenzüberschreitende Themen die Medien spalten können, mit potenziell schwerwiegenden Folgen für Natur und Gesellschaft.

de_DEDE
Scroll naar boven